Geld sparen mit der Thermodynamik

Den Meisten ist sicherlich der Name James Watt als Erfinder der Dampfmaschine bekannt. Allerdings ist das so nicht ganz korrekt. James Watt hat die Dampfmaschine nicht erfunden, sondern lediglich verbessert. Ihm gelang es, die Effizienz der Dampfmaschine so zu steigern, dass für die Minenbetriebe mehr Wasser pro Tonnen Kohle aus den Schächten gepumpt werden konnte als mit Konkurrenzprodukten.


Diese Effizienzsteigerung löste einen regelrechten Boom bei den Energieträgern aus. Man wollte unbedingt noch mehr Wasser mit weniger Kohle befördern können. Jedoch stellten die Ingenieure und Wissenschaftler der damaligen Zeit bald fest, dass die in einer Tonne Kohle enthaltene Energiemenge begrenzt und damit die maximal förderbare Wassermenge limitiert ist. Dies führte zu den Grundlagen der Thermodynamik und dem Energieerhaltungssatz.


Doch wie sparen wir damit Geld?


Nun, leider gibt es immer wieder Leute, die die Grundlagen der Thermodynamik nicht verstehen. Und diese werden nur zu leicht Opfer von Scharlatanen, die ihnen versprechen mit ihrem Produkt „ohne Aufwand“ Strom/Benzin/Wasser/etc. zu sparen. Oftmals ist von Vorrichtungen die Rede, die aus dem Nichts unbegrenzt Strom erzeugen, am Wasserhahn montiert und die Wasserqualität steigert und gleichzeitig den Verbrauch verringert. Oder Armbänder die mit einer (lächerlich kleinen) konstanten Anzahl Ionen den Ionenhaushalt des Körpers regulieren sollen.


Doch warum können denn diese Produkte überhaupt nicht funktionieren obwohl angeblich eine Grosszahl zufriedener Kunden das Gegenteil behauptet?


Ganz einfach, weil Energie nicht aus dem Nichts erschaffen werden kann (1. Hauptsatz der Thermodynamik). Ein Stromgenerator z.B. muss immer eine Höhere Energieform in eine Niedrigere Umwandeln um Strom zu erzeugen indem er chemische (Kohle, Öl), kinetische (Wind/Wasser) oder thermische (Peltier-Element) Energie umwandelt. Könnte aus dem nichts Energie gewonnen werden, stelle man sich all die Verlustwärme vor, die von unseren ineffizienten Geräten an die Umwelt abgegeben würde. Der Globale Klimawandel wäre ein Klacks dagegen!


Genauso ist dies mit mystischen Wasserqualitätsverbesserern, die angeblich die „Struktur“ des Wassers verändern, indem es an Kammern mit „reinem“ Wasser vorbei fliesst. Wie soll das gehen? Wasser ist eine Flüssigkeit. Flüssigkeiten haben keine Struktur, ansonsten wäre es Eis! Und eine Wechselwirkung zwischen dem „reinen“ Wasser in den abgeschlossenen Kammern kann nur auf zwei Wege erfolgen: Thermisch, also mit Wärme, oder Elektromagnetisch. In beiden Fällen jedoch müsste von aussen Energie zugeführt werden um eine kontinuierliche Wechselwirkung aufrecht zu erhalten.


Der Grundsatz der Thermodynamik lehrt uns also, dass es keine Vorrichtungen geben kann, die eine Wirkung erzielen, ohne dass irgendwie Energie dem System zugeführt werden muss. Filter z.B. sind damit eingeschlossen, diese verstopfen nämlich langsam und müssen irgendwann ersetzt oder gereinigt werden.


Also sparen wir einen Haufen Geld, indem wir solch dubiose Produkte gar nicht erst kaufen, die angeblich eine Wirkung erzielen, ohne dass irgendwas aufgewendet werden muss und das meist noch für unbeschränkte Zeit. Es ist nicht nötig, dass wir diesen Scharlatanen für sprichwörtlich Nichts unser hart verdientes Geld geben!


Kommentar schreiben

Kommentare: 0